Freitag, 27. Juli 2012

Kurztrip an den Bodensee


Spontan entschieden ging es am Freitag Abend (20. Juli 2012) mit dem Wohnmobil an den Bodensee. Nachdem ein kilometerlanger Stau vor dem Pfändertunnel angesagt war, fuhren wir nicht, wie geplant, direkt nach Kressbronn, sondern machten Zwischenhalt in Hard beim Schleienloch. Die Nacht durch regnete es ununterbrochen, was mir eigentlich egal war. Im Kühlen schläft es sich besser. ;-)

Nach einem zweistündigen Spaziergang den Rheinspitz hinaus und wieder zurück fuhren wir am Samstag nach Mittag dann durch den neuen Pfändertunnel (Stau wegen Autodefekt) direkt nach Kressbronn zum Wohnmobilstellplatz beim  Landgasthof Dorfkrug. Das Wetter war anfangs noch sehr wechselhaft. Ein Bad im kühlen Bodensee ist für Hund und Mensch aber auch bei Regen möglich ...






Am Sonntag spazierten wir nach Kressbronn. Dort ist eine etwas andere Fotogalerie entstanden. Leider auch das letzte Foto meiner Nikon D80. Nach dem Foto der Bahngeleise gab der Fotoapparat seinen Geist auf. Irgendwie passt dieses Foto als letztes Foto, oder?












Mittwoch, 25. Juli 2012

Schönenbach

Am 30. Juni führte ich eine Gruppe Männer in das Schneckenloch, die größte Höhle Vorarlbergs. Die Gruppe war bereits seit Donnerstag im Ferienheim des Vorarlberger Kinderdorfes untergebracht und ich sollte am Sonntag morgen (für mich mitten in der Nacht) zum Frühstück dazu stoßen, um die Führung zu übernehmen.

Fein, wenn man ein Wohnmobil hat, denn so musste ich nicht um sechs Uhr aufstehen, mich herrichten und eine Stunde lang dorthin fahren. Nein, ich fuhr gleich nach einem Geburtstagsfest um ein Uhr nachts mit dem Wohnmobil nach Schönenbach, übernachtete dort auf dem öffentlichen Parkplatz und wanderte um acht Uhr gemütlich die paar hundert Meter zum Ferienheim.

Ich hätte auch gut geschlafen, wenn nicht mitten in der Nacht (um ca. vier Uhr) eine Herde bimmelnder Kühe genau vor meinem Schlafplatz vorbeigetöst wären. ;-)

Nach der erfolgreichen (und immer wieder interessanten) Tour in die Höhle und einem stärkenden Käsefondue ging es bei der Abenddämmerung wieder übers Bödele nach Hause.

Sonntag, 8. Juli 2012

Wenn das Auto rastet ...

Vor der letzten Tour habe ich bei der Vorbereitung im Hohlraum über der Schiebetüre dieses kleine Hausbesetzung entdeckt. Ich konnte und wollte diese Untermieter jedoch leider nicht mit auf unsere Reise nehmen:






Dienstag, 3. Juli 2012

Fahrt ins Blaue

Ich hatte ein paar freie Tage, die ich für eine Tour mit dem Wohnmobil nützen wollte. Weder der Weg, noch das Ziel waren geplant. Eine Fahrt ins Blaue eben. Klar war nur, dass ich am Montag (18. Juni) mit einer Schulkasse auf deren zweitätigen Ausflug an den Bodensee mit gehen werde, dass ich am Dienstag Abend bei einem gemütlichen Arbeitstreffen mit Grillen in Goldach am See dabei sein und dann vielleicht irgendwann am darauffolgenden Montag in Kapfenberg (Steiermark) auftauchen werde, um dort meine Verwandtschaft zu besuchen und um dann für meine dort weilende Mutter das Taxi nach Hause zu spielen.

Die Route von Tag 1 und 2 (18. und 19. Juni)


Der Tag startete mit dem Einladen des Gepäckes der Schüler. Das Auto war dann fast randvoll. Während die Schüler mit ihren Lehrern per Fahrrad dem Rhein entlang nach Bregenz zum Campingplatz fuhren, hatte ich Zeit, selber zuhause noch alles einzupacken, das man für eine Woche so braucht.

Nach Mittag stieß ich zur bereits am Campingplatz angekommenen Klasse hinzu. Nach einem (für Lukas zu) heißen Badetag und einem gemütlichen Grillabend kam ein heftiges Gewitter und wir waren froh, dass wir zu dritt noch im Wohnmobil sitzen konnten, während die Schüler in ihren Zelten dem Gewitter zuhörten.

Am nächsten Tag fuhr die Klasse kurz vor Mittag wieder nach Hause und ich wenig später (ungeplant) auch, weil ich in der Eile ein paar Sachen vergessen hatte. Dann ging die Fahrt weiter nach Goldach.

Lukas traf dort einen Spielfreund und ich ein paar Jugendarbeiterkollegen. Nach einem gemütlichen Grill-Besprechungsabend zog es uns zu einer Strandbar, wo wir den Abend ausklingen ließen. Die Nacht auf dem Parkplatz des Strandbades war schwül und heiß und immer wieder donnerte ein Zug vorbei. Man sollte sich nicht sooo nah an den Bahngleisen zur Ruhe legen. ;-).

Tag 3 (20. Juni)

Ausgeschlafen und nach einer Gassirunde entlang der Goldach ging es dann los mit der Fahrt ins Blaue. Ich entschied, Richtung Süden zu fahren. Nach 15 Minuten auf der Autobahn rief ich Sabine, die Züchterin von Felix vom Spiersbach an. Der Süden liegt auf ihrem Weg (oder umgekehrt) und so kam ich dort noch zu einem guten Mittagessen und dem perfekten Espresso.

Bei Sabine holte ich mir den Tipp, auf einem Stellplatz in Como am Comosee, zu übernachten. Sie gab mir auch einen Stellplatzführer für Italien mit. So ging die Fahrt weiter, vorbei an der Via Mala über den San Bernardino. Bei der ersten Pause nach dem Pass studierte ich den Stellplatzführer und fand einen Stellplatz in Verbania. Ich entschied spontan, dorthin zu fahren um diese mir noch unbekannte Stadt zu besichtigen. Am angepriesenen Stellplatz angekommen stellte ich fest, dass dieser seit 2009 mit einem generellen Wohnmobilverbot geschmückt ist. Ich musste also weiter fahren und landete schlussendlich in Feriolo, am Lido Toce. Der gleichnamige Campingplatz war für eine Nacht mein Zuhause.

Nach dem Bad im Lago Maggiore und einem selbstgekochten Abendessen spazierte ich mit Lukas in das Städtchen. Dort landeten wir bei einer kleinen Kneipe. Ein junger Italiener feierte dort vor und im  Lokal seinen 18. Geburtstag und so musste ich zu meinen zwei Glas Wein auch noch irgendetwas Prosecco-Ähnliches trinken. Nicht mehr durstig und ein paar Mückenstiche später ging es dann zurück zum Campingplatz und der Tag endete nach ein paar kleinen Foltereingriffen.

Tag 4 (21. Juni)

Vor der Weiterreise beglich ich meine Mietschulden für den Campingplatz in Höhe von 17 Euro. Beim Blick in den Stellplatzführer schwenkte mein Blick von der Rivera über die Toskana an die Adria. In Jesolo und Venedig werde ich im August weilen. Aber da ganz oben, da liegt Bibione. Da war ich noch nie ... und so kam es, dass ich vorbei am Gardasee der Autostrada entlang Richtung Adria fuhr.

Nach Verona zog es mich von der Autobahn runter. Das unübersehbar am Berghang liegende  Brendola war eine Pause wert. Die extreme Hitze machte nicht nur Lukas zu schaffen ...


Nach den gefühlten 50 Grad im Schatten ging es im augeheizten Bus bald wieder klimatisiert kühl weiter an Venedig vorbei nach Bibione. Diesmal schaffte ich es auch, die markanten Bäume im Mittelstreifen der Autobahn zu fotografieren. Ich glaube, diese Bäume kennt jeder, der jemals auf der Autostrada von Westen her gen Venedig gefahren ist.


















Schließlich waren wir in Bibione. Auf der Suche nach einem Stellplatz stellte ich fest, dass dort Wohnmobile nicht willkommen sind: Alle Parkplätze, die ich fand, waren mit Verbotsschildern für Wohnmobile von 0 bis 24 Uhr vollgepflastert. Auf der Suche nach einem hunde- und wohnmobilfreundlichen Campingplatz landete ich beim einzigen Platz, der Hunde erlaubte. Und das für einen saftigen Preis. Ich wollte einfach nur einen Platz für das Auto. Kein Stuhl, kein Tisch und kein Zelt sollte mich sesshaft werden lassen, auch benötigte ich keinen Stromanschluss. Man machte mir ein Angebot, dass ich gerne ablehnte: 28 Euro Stellplatzgebühr, 12 Euro für meine Wenigkeit und 7 Euro für den Hund! 47 Euro für eine Nacht ohne Frühstück?! Tock Tock Tock ... die spinnen, die Römer - äh - Bibionesen!

Die Suche ging weiter und ich fand doch noch einen Parkplatz, auf dem ich zumindest von 8 bis 22 Uhr stehen durfte. Die Zeit nach 22 Uhr stand ich dann immer noch dort. Ein Pensionist aus der Gegend von Landeck, selber mit einem Wohn-VW-Bus unterwegs, gab mir den Tipp, dass eh niemand kontrollierte und so blieb ich dort stehen. Weiter fahren hätte ich nach dem Besuch in der Pizzeria sowieso nicht mehr dürfen.


Vor dem Essen gings aber zuerst noch an den massentouristischen Strand und Lukas lernte das Meer kennen. Ihm gefiel das Salzwasser genauso gut wie mir der gemütliche, idyllische und absolut nicht monotone Strand. (haha) Der Abend klang bei spezieller Livemusik im Gastgarten der Einkaufsstraße und mit ein paar Gläsern Wein im Beisein des Landecker Campers aus. Die Nacht war ruhig und weniger heiß als befürchtet.

Hier noch ein paar Fakten:
Die "paar" Kilometer auf der Autobahn kosteten mich 27 Euro. Wer jammert da immer über die Jahresgebühr der österreichischen Vignette? Der Preis für einen Liter Diesel lag bei uns in Vorarlberg an diesem Tag bei 1,329 Euro, in Italien bei 1,78 (nicht auf der Autobahn!) und in Kärnten teils bei 1,274 Euro.

Tag 5 (22. Juni)

Nach einer kurzen Gassirunde ging es sofort weiter Richtung Alpen. Sauna hatten wir genug. Ich wählte eine Route ohne Autostrada ... wir hatten ja Zeit und man sieht auch mehr, wenn man etwas abseits fährt. Mein Navi führte mich durch kleine Örtchen mit engen Sträßchen.

Kurz vor Venzone pausierten wir am wunderschönen Tagliamento. So kann ein Fluss aussehen, der nicht eingesperrt wird. Das Flussbett ist fast so breit wie das ganze Tal und das türkise, saubere Wasser sucht sich kreuz und quer seinen Weg durch.

Für alle, die nach meinem Tod meine Tour als Gedenkfahrt nach fahren wollen sind hier die Koordinaten, wo das Wohnmobil stand 46.324635,13.132411 und wo die Foto mit Lukas entstanden sind 46.326468,13.123789. (Auf den Link klicken, dann auf das Suchen-Symbol. Der grüne Pfeil zeigt den exakten Standort.)
















Nach der kühlen Erfrischung und einem Foto der Steinvielfalt ging es weiter Richtung Villach. Es empfielt sich, die Landstraße zu fahren, allein schon wegen des Anblickes der vielen Autobahnbrücken, die immer wieder in (beinahe) schwindelnden Höhen den Weg kreuzen.

In Österreich und am Wörthersee angekommen hatte ich mir folgende, fast unlösbare Aufgabe auferlegt: Finde eine schöne und frei zugängliche Stelle am See! Gefunden habe ich die Stelle in Krumpendorf. Ich darf sie jedoch nicht öffentlich nennen, sonst wird der Park direkt am See wegen zu großer Bekanntheit vermutlich bald geschlossen. Es soll ein Geheimtipp bleiben. ;-)

Ich schwamm eine Runde, während Lukas zusah, wie ein Hund aus Hannover mindestens 20 mal seinen vom Herrchen ins Wasser geschleuderten Ball zurück brachte. Es sollte noch mehr als eine Woche dauern, bis auch Lukas richtig schwimmen lernt und nicht so ein untergängerisches Bild abgibt wie hier: Lukas, der Nichtschwimmer.

Weiter ging es durch Völkermarkt, wo die günstigste Zapfsäule meinen Fiat auffüllen durfte. 125 Euro ärmer ging es direkt durch einen Stau mit vorbildlicher Rettungsgasse weiter nach Kapfenberg.
Wie zu früheren Zeiten wurde ich mit Essen voll gestopft. Unter dem Maibaum und neben der Eisstockbahn campierend fiel ich ins Land der Träume.





Tag 6 (23. Juni)

Mittagessen in Kapfenberg, warten auf die Verarztung der Verletzung meiner Mutter (Lukas hat beim Biss in die Leine den Finger erwischt), Kaffee und Kuchen usw. beim Onkel in Mitterdorf im Mürztal. Dann ging es direkt weiter über/durch den Semmering nach Wien. Nachdem ich am Montag von einem Schüler beim Ausflug erfahren hatte, dass beim Donauinselfest am Samstag die Simple Minds spielen und nachdem ich in Bibione direkt vor einem Simple Minds - Plakat (Live in Grado am 28. Juli) geparkt hatte, musste ich wohl einen kleinen Abstecher zur Donauinsel machen.

In der Walkergasse (in der Nähe des Donauturms) fand ich einen Parkplatz, der für eine Nacht bestimmt gut genug war. Nachdem ich nach langer Suche meinen Reiseleiter Peter gefunden hatte, gingen wir zu Fuß direkt zur Hauptbühne auf der Donauinsel. Keine halbe Stunde später startete das Konzert.

Hier gibt es ein Video von einem der bekannteren alten Songs der Band, ich habe es selber aufgenommen.

Nach dem Konzert gings (nur) 20 Minuten zurück zum Wohnmobil (wo Lukas schon sehnsüchtig auf mich wartete) und dann mit ihm gleich wieder zurück auf die Insel. Auf dem Weg zum Treffpunkt auf der FM4 Bühne fragte ich mich, wie viele Tonnen Marihuana wohl an den drei Tagen dort verraucht werden. Dem Geruch nach zu urteilen muss es sich rentieren, dort Dealer zu sein. Lukas lernte neue Freunde kennen und ist nun hier verewigt. Zu später Stunde gings zurück zum Auto und ab in die Heia.

Tag 7 (24. Juni)

Nach einem weiteren Spaziergang in den Park beim Türmchen fuhren wir zurück nach Kapfenberg. Rechtzeitig zum Grillgelage waren wir da. Für einen Spaziergang war es zu heiß. Ein paar "Bummerl" beim Schnapsen im Schatten waren da schon erträglicher. Als es dunkel und kühler war, spazierten wir durch den feenhaften Wald Richtung Golfplatz in St. Lorenzen. Hunderte Glühwürmchen schwirrten durch die Luft. Ein fantastischer Anblick. Beim Golfplatz angekommen (30 Minuten Gehzeit), begann es zu regnen und wir rannten in 10 Minuten zurück zum Wohnmobil ... alle Dachluken waren weit geöffnet und wollten geschlossen werden. Ich habe ganz vergessen, dass ich so schnell und so lange rennen kann. ;-)

Tag 8 (25. Juni)

Die Fahrt ging nun zu dritt weiter. Nach einem Besuch bei meinen Großtanten, die uns in Gasen, der Heimat der Stoakogler (muss man nicht kennen - Warnung vor dem LINK!) zum Essen eingeladen haben, ging die Fahrt weiter. Davor stellte sich mir die Frage, ob beim dortigen Friedhof Zombies ihr Unwesen treiben, weil beim Tor eine Warnung steht?

















Die Fahrt ging weiter übers Murtal vorbei an Judenburg in die kleinste Stadt Steiermarks: Oberwölz. Das spannendste in Öberwölz war der Sparmarkt, der drei Tage später zusperrte um an einen neuen Pächter übergeben zu werden. Alles bis auf Frischwaren wurde um die Hälfte verkauft. Ich habe jetzt drei schöne Biergläser im Wohnmobil. ;-)


Der spritfressende Sölkpass bescherte Lukas ein Freudenfest. Lukas liebt Schnee. Er drehte wie verrückt seine Runden und machte sich danach unerlaubterweise über .... her. Hunde sind Schweine! Nach einer Mundspülung war sein Mundgeruch wieder erträglich.



Auf der anderen Seite des Passes liegt St. Nikolai. Dort urlaubten meine Taufpatin und mein Onkel auf einem Bauernhof. Daneben war genug Platz für ein Wohnmobil. St. Nikolai liegt 1023 Metern über dem Meeresspiegel. Die Nacht war also angenehm kühl. Bei dieser Gelegenheit wurde von meiner Mutter das zweite Bett getestet, welches aus der Sitzbank, dem Tisch und dem Fahrersitz zurecht gemacht werden kann.



Tag 9 (26. Juni)

Schnell noch ein Foto gemacht und weiter gings über Radstadt, Zell am See und Wörgl Richtung Innsbruck nach Hause. Da in Zell am See jeder stehen und wir nicht "jeder" sind, machten wir unsere Pause in Hopfgarten im Brixental. Das verspätete Mittagessen: original steirische und am Vortag frisch gesammelte Eierschwämmle (Pfifferlinge) und Rührei, konnte sich sehen lassen. Lukas mag übrigens keine Eierschwämmle.

















Quer durch Tirol ging die Fahrt in die letzte Etappe. Schnell noch eine kurze Pause auf dem Arlbergpass und schon waren wir wieder zu Hause.

Diese abwechslungsreiche Reise bleibt unvergessen. Nochmals ein paar Fakten: Reine Fahrzeit: 33 Stunden und 43 Minuten, 2130 gefahrene Kilometer. Ein paar weitere Fotos gibt es übrigens im Blog von Lukas: Klick-mich-an!